Kitas und Schulen mit sogenannten CO²-Ampeln und mobilen Luftreinigungsanlagen ausstatten

Vegesack

Steigende Infektionszahlen und Todesfälle durch die Corona-Pandemie haben zum derzeitigen bundesweiten „November-Lockdown“ geführt. Während private Zusammenkünfte auf ein Minimum beschränkt werden und Kultur- und Gastronomiebetriebe schließen müssen, bleiben Wirtschaftsbetriebe, Busse und Bahnen aber auch Kitas und Schulen weiterhin in Betrieb. Besonders Schulen werden zu Recht nicht nur als entscheidend für die Wissensvermittlung angesehen sondern auch für die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten.

Im Gegensatz zu der besonderen Bedeutung von Schulen steht der geringe Aufwand der betrieben wird, um die Weiterverbreitung des Corona-Virus dort zu verhindern. Zurzeit beschränkt er sich weitgehend auf das Tragen von Masken und regelmäßiges Lüften der Klassenräume; das Abstandsgebot bleibt in voll belegten Klassenräumen in aller Regel Theorie. Ausreichendes Lüften wird in der kalten Jahreszeit zu einem
Problem, wenn es nach Gutdünken erfolgt und aufgrund der Winterkälte unterbleibt. Selbst feste Lüftungsintervalle bieten keine Gewähr für den ausreichenden Luftaustausch, denn das Strömungsverhalten von Luft ist komplexer als oftmals vermutet. Und ein Dauerlüften ist im Winterhalbjahr nicht nur ökologisch bedenklich sondern aufgrund der so verursachten Kälte in Innenräumen nicht zumutbar.

Es fehlt schlicht ein Messverfahren das anzeigt, wann eine Lüftung angezeigt und wann sie ausreichend ist. Ein Messgerät wie eine sogenannte CO²-Ampel bietet hier Abhilfe, denn es zeigt durch die Messung des CO²-Gehalts den Zustand der Raumluft an. Diese Geräte sind relativ günstig, müssen nicht beständig in jedem Klassenraum aufgestellt sein – es genügt, wenn mit Hilfe der Ampel die notwendigen
Lüftungsintervalle ermittelt werden – und sie sind auch nach Corona-Zeiten sinnvoll einsetzbar.

Während eine CO²-Ampel einzig den CO²-Gehalt, also „verbrauchte Luft“ anzeigt, können mobile Luftreinigungsanlagen mit Filtern der Klasse H13 und H14 Aerosole Fraktion im Beirat Vegesack und Viren aus der Luft entfernen. Auch wenn es widersprüchliche Angaben über das Ausmaß des Nutzens gibt so werden diese Luftfilter dennoch in vielen privaten und öffentlichen Räumen bereits eingesetzt, und sie sind auch für solche Klassenräume an Bremer Schulen bestellt, für die es keine geeignete Art des Lüftens gibt. Der hohe Anschaffungspreis darf kein Grund sein, diese vorbeugende Maßnahme zur Reinhaltung der Raumluft flächendeckend in Schulen und Kitas anzuwenden.

Laut Bericht des Weser-Kuriers vom 9. November sind für das Land Bremen 275 CO²-Ampeln bestellt und 52 im Einsatz. Von bestellten 25 mobilen Luftreinigungsanlagen sollen das SZ Vegesack und das Gymnasium Vegesack 17 Geräte „bis voraussichtlich Ende der Woche“ erhalten, weil dort keine geeigneten Möglichkeiten zum Lüften existieren.

Der Beirat möge beschließen:
Der Beirat Vegesack fordert die zuständigen senatorischen Behörden auf, bis zum 30. November 2020 darzulegen, wie der Einsatz von sogenannten CO²-Ampeln und mobilen Luftreinigungsanlangen an Kitas und Schulen in Vegesack zur Verringerung der Gefahr von Infektionen durch das Corona-Virus eingeschätzt wird.

Der Beirat Vegesack fordert die zuständigen senatorischen Behörden auf, bis zum 30. November 2020 darzulegen, wie viele sogenannte CO²-Ampeln in Vegesack im Einsatz sind und wie viele bis zu welchem Datum noch zum Einsatz kommen werden. Auch ist darzustellen, auf welche Weise sämtliche Kitas und Schulen in Vegesack ausreichend mit sogenannten CO²-Ampeln und mobilen Luftreinigungsanlagen
ausgestattet werden können und wann die Umsetzung abgeschlossen sein kann.

Der Beirat Vegesack fordert die zuständigen senatorischen Behörden auf, bis zum 30. November 2020 mitzuteilen, welche Konzepte für Vegesacker Kitas und Schulen vorliegen, falls die Infiziertenzahlen allgemein und/oder in diesen Einrichtungen dauerhaft weiter steigen.

Karl Brönnle, Fraktion DIE LINKE im Beirat Vegesack