Vonovia in Lüssum - wenig Hoffnung auf Verbesserungen!

Bei der gestrigen Beiratssitzung in Blumenthal zur Wohnsituation in Lüssum traten die Probleme mit dem börsennotierten Immobilienunternehmen Vonovia denkbar klar zutage: gemessen an den finanziellen Möglichkeiten deutlich zu zögerliche Investitionen in den Bestand, zögerliche oder gar keine Behebung von Schäden, fehlende Messgeräte und unübersichtliche, offensichtlich überhöhte Neben- und Betriebskostenabrechnungen.

Einige Mieter*innen berichteten von Forderungen für Außenbeleuchtung oder Rauchwarnsysteme, die über einen längeren Zeitraum genauso wenig funktionieren wie die Beseitigung von illegal abgestelltem Sperrmüll.

Die Sprechstunden des Objektbetreuers werden als nicht ausreichend empfunden.

Neben den offensichtlich vielfach überhöhten Nebenkostenabrechnungen ist die Ankündigung, dass von Seiten der Vonovia für die Lüssumer Heide erst in 2020 eine energetische Modernisierung geplant – wenn überhaupt. Thorsten Prietz, Regionalleiter für den Bestand in Bremen brachte auch den Gedanken eines Verkaufs der Wohnungen in der Lüssumer Heide ins Spiel. Zudem machte er teils Geflüchtete und Zugewanderte und ihr (angebliches oder tatsächliches) Fehlverhalten für die hohen Nebenkosten verantwortlich.

„Seit Jahren berichten Mieter*innenvereine und Sozialberatungen über das unseriöse Geschäftsgebaren der Vonovia. Dass Nebenkosten nach intransparenten Pauschalen erhoben werden statt nach Verbrauch, ist bekanntlich schlicht illegal. Das weiß die Vonovia auch. Sobald einzelne Mieter*innen Einspruch gegen die Abrechnungen einlegen, lenkt der Konzern in der Regel ein. Trotzdem blieb eine kritische Einsichtsfähigkeit von Seiten des Regionalleiters gestern aus. Statt dessen spielte er mit rassistischen Klischees – gut, dass dies von einer Bewohnerin scharf kritisiert wurde.

Infolge des Verlaufs der Beiratssitzung gestern fehlt mir trotz des erkennbaren Bemühens von Ortsamt, Verbraucherzentrale und der Quartiersmanagerin Heike Binne der Glaube daran, dass ein für Januar geplantes Treffen zur Aufarbeitung der gravierenden Probleme Erfolg haben wird. Ich denke, Ortspolitik und Bewohner*innen sollten die Ankündigung eines eventuellen Verkaufs der Wohneinheiten in der Lüssumer Heide als besseren Ausweg betrachten. Wenn Verkauf, dann aber bitte an die Gewoba; denn, wenn eins in Lüssum offensichtlich wird, dann dass diese deutlich seriöser und besser im Sinne der Mieter*innen vorgeht!“, meint Maja Tegeler, stellvertretende Sprecherin des Ortsverbands Bremen-Nord und Kandidatin für die Bürgerschaftswahl im Mai der Partei DIE LINKE.