Jede Räumung ist eine zu viel

Nachdem am 11. Februar die Zwangsräumung einer Wohnung in Vegesack durch die Anwesenheit vieler Aktivist*innen noch verhindert werden konnte, gelang dies drei Tage später durch einen Großeinsatz von Polizei, inklusive "Spezialkräften". Als Grund gibt die stadteigene Brebau Mietrückstände an, dies wird vom Betroffenen und dem Bündnis "Zwangsräumungen verhindern" bestritten. In Bremen-Nord wird jährlich weit über 100 Räumungsklagen stattgegeben.

"Für Mieter*innen ist eine Zwangsräumung der Super-Gau, der sehr häufig in die völlige Verarmung und zur Obdachlosigkeit führt. So etwas macht niemand aus Übermut, da steckt eine immense Not und Verzweiflung dahinter", so Maja Tegeler, stellvertretende Ortsverbandssprecherin der Partei DIE LINKE in Bremen-Nord. "In solchen Fällen reicht es nicht, schriftlich zu agieren, das Ignorieren solcher Kontaktaufnahmen aus schierer Überforderung ist hinlänglich bekannt. Bei ernsthaftem Interesse an einer einvernehmlichen Konfliktlösung seitens der Brebau wäre ein persönliches Gespräch, möglichst durch eine Vertrauensperson, notwendig gewesen."

"In Bremen gibt es über 500 Obdachlose, das darf nicht sein. Jeder Mensch hat ein Recht auf Unterbringung, auf ein Dach über dem Kopf. Das Verdrängen von Menschen in Not aus dem Stadtbild ist keine Lösung, auch wenn der Anblick beschämt und schmerzt. Es ist durchaus genug für alle da, doch stattdessen öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich jedes Jahr weiter. Laut dem "Manager Magazin" hat sich die Zahl der Milliardäre in Deutschland seit 2001 verdreifacht. Das muss sich ändern", so abschließend Karl Brönnle, Bremen-Nords Ortsverbandssprecher der Partei DIE LINKE.